Meistermann-Gesellschaft trauert um Dr. Margarete Mitscherlich
Der Vorstand der „Georg-Meistermann-Gesellschaft – Kritisches Forum für Kunst, Kultur und Fragen der Zeit” (GMG) trauert um ihre Schirmherrin Dr. Margarete Mitscherlich. Noch am Abend des 12. Juni 2012 hatte der Vorstand mit großer Betroffenheit von der Todesnachricht erfahren. Der Vorstand dankt Frau Dr. Mitscherlich sehr herzlich für die intensive Begleitung und engagierte Anteilnahme, die sie der Georg-Meistermann-Gesellschaft in sehr persönlicher Weise gewährt hat.
Neben dieser Begleitung hatte sie für den neusten Solinger, Bayreuther und Linnicher Georg-Meistermann-Katalog dem Katalogherausgeber und GMG-Vorstandsmitglied Dr. Justinus Maria Calleen 2011 ein umfangreiches Interview gegeben. In ihrer so offenen kritischen und analytischen Art äußerte sie sich auf sieben Seiten über „Meistermann, Kunst, Religion, Kleinstadt und den Nationalsozialismus”. Dabei nahm sie kein Blatt vor dem Mund. Denn die Wahrheit war für sie als Privatperson, Psychoanalytikerin und Forscherin ein besonders wichtiges Gut, die es mit allem Nachdruck zu befördern und zu verteidigen galt. In dieser wahrheitsverpflichteten Grundhaltung wirkte sie wie eine „geistige Verwandte” von Georg Meistermann, dem sie sich seit den 1950er Jahren persönlich sehr verbunden fühlte.
Mit Georg Meistermann war zunächst Alexander Mitscherlich befreundet. Noch Ende der 1940er Jahre lernten sich der Maler und Psychoanalytiker kennen. Daraus entwickelte sich eine enge, vertrauensvolle Freundschaft. Als das Ehepaar Mitscherlich heiratete, wurde Georg Meistermann von beiden zum Trauzeugen ausgewählt. Zahlreiche Werke Meistermanns befinden sich in der privaten Sammlung der kunstliebenden Mitscherlichs.
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